IG Metall-Vertrauensleute in der Salzgitter Flachstahl GmbH - Werk Salzgitter
Tarifverhandlungen in der Eisen- und Stahlindustrie gestartet
In
der
Tarifrunde
2022
für
die
nordwestdeutsche
Stahlindustrie
wird
eine
Geldforderung
im
Vorder-
grund
stehen.
Das
zeichnet
sich
nach
der
Sitzung
der
Tarifkommission
ab.
Zugleich
findet
die
Tarifrun-
de unter erschwerten Bedingungen statt.
Etliche
Mitglieder
der
Tarifkommission
wiesen
in
der
Sitzung
darauf
hin,
wie
die
Stimmung
in
den
Betrieben
ist.
„Eine
Einmalzahlung
lehnen
die
Kolleginnen
und
Kollegen
ab“,
sagte
zum
Beispiel
Kirstin
Zeidler
von
Thyssenkrupp
Steel
Europe
in
Dortmund.
„Eine
prozentuale
Erhöhung
ist
ein
Muss“,
ergänzte
Wolfgang
Lorenz
von
Salzgitter
Mannesmann
Grobblech
Mülheim
an
der
Ruhr
Auch
für
Knut
Giesler,
Bezirksleiter
der
IG
Metall
NRW,
ist
klar:
Dieses
Mal
müssen
Prozente
her.
„Die
letzte
ta
-
bellenwirksame
Erhöhung
gab
es
im
Jahr
2019“,
be
-
tonte er.
Der
Tarifabschluss
2021
mit
einer
CoronaPrämie
und
einer
wiederkehrenden
Zahlung
von
600
Euro
war
zum
damaligen
Pandemiezeitpunkt
wichtig.
„Die
La-
ge
ist
zwar
schwierig,
aber
unsere
Mitglieder
haben
berechtigte
Interessen.“
Giesler
versicherte:
„Die
IG
Metall
wird
dafür
sorgen,
dass
diese
Interessen
Ge-
hör finden. Es geht darum, Kaufkraft zu sichern.“
Dem
Bezirksleiter
und
den
IG
Metall-Aktiven
in
der
Stahlbranche
ist
aber
auch
klar:
Diese
Tarifrunde
wird
keine
gewöhnliche.
Die
Situation
in
den
Betrieben
ist
gekennzeichnet
von
hoher
Unsicherheit
durch
den
Krieg
in
der
Ukraine.
Die
Kosten
der
Unternehmen
zum
Beispiel
für
Energie
sind
seit
Kriegsbeginn
regel
-
recht explodiert. Dazu haben viele Unternehmen das
Problem,
dass
die
Automobilindustrie
die
Bestellung-
en derzeit nicht abnimmt.
Zugleich
sind
auch
die
Beschäftigten
von
steigenden
Preisen
betroffen.
„Unsere
Mitglieder
merken
die
In-
flation
morgens
an
der
Tankstelle“,
sagte
Knut
Giesler.
Der
Bezirksleiter
betonte
aber
auch:
„Wir
können
eine
galoppierende Inflation aufgrund eines Krieges nicht
mit
den
Mitteln
der
Tarifpolitik
in
den
Griff
be
-
kommen.“
Er
begrüßte,
dass
die
Bundesre-gie
-
rung
mittlerweile
Entlastungen
beschlossen
hat.
„Das
hilft
uns.“
Die
IG
Metall
hatte
schon
früh
darauf
gedrängt,
dass
die
Politik
reagiert.
„Wir
haben
bereits
zu
Beginn
des
Jahres
auf
die
Politik
eingewirkt.
Schon
zu
diesem
Zeitpunkt
waren
die
Strom-
und
Gaspreise
eine
Heraus-
forderung für unsere Beschäftigten.“
IG
Metall-Konjunkturexperte
Uwe
Fink
zeichnete
ein
gemischtes
Bild
von
der
wirtschaftlichen
La-
ge
in
der
Branche.
„Die
Auftragslage
liegt
stabil
auf
hohem
Niveau“,
erklärte
er.
„Es
gab
einen
Einbruch,
aber
keinen
Absturz.“
Alles
in
allem
ist
die
Lage
jedoch
geprägt
„von
einem
unkalkulier
-
baren
Risiko
aufgrund
des
Krieges“.
Ähnlich
sehen das die Aktiven in den Betrieben.
„Wir
haben
2021
ein
Rekordergebnis
eingefah
-
ren“,
berichtete
Hasim
Cantürk
von
Outokumpu
Nirosta
in
Krefeld.
„Wir
wissen
aber
auch:
Schon
morgen
kann
alles
anders
sein.“
Unterm
Strich
sieht
die
Tarifkommission
Platz
für
eine
vernünf
-
tige prozentuale Erhöhung….
WEITERE INFORMATIONEN:
6,5 Prozent mehr Geld für Stahl-Beschäftigte
Ab
August
gibt
es
6,5
Prozent
mehr
Geld
für
die
Beschäftigten
in
der
nord-
westdeutschen
und
ostdeutschen
Eisen-
und
Stahlindustrie.
Für
die
Monate
Juni
und
Juli
wurde
eine
einmalige
Zahlung
von
500
Euro
vereinbart.
Die
Auszubildenden erhalten 200 Euro.
Dieses
Verhandlungsergebnis
hat
die
IG
Metall
Mitte
Juni
in
der
der
vierten
Verhandlungsrunde
in
der
nordwestdeuschen
Stahlindustrie
durchgesetzt.
Die
ostdeutsche
Stahlindustrie
hat
den
Abschluss
wenige
Tage
später
übernommen.
Die
Laufzeit
der
neuen
Entgelttarife
beträgt
18
Monate
und
endet
am
30.
November
2023
in
der
nordwestdeutschen
und
ostdeutschen
Stahlindustrie,
sowie
drei
Monate
später
am
29.
Februar
2024
in
der
saarländischen Stahlindustrie.
Zudem
wurde
die
Verlängerung
der
Tarifverträge
über
Altersteilzeit,
zur
Beschäftigungssicherung
sowie
über
den
Einsatz
von
Werkverträgen
beschlossen.
Bis
31.
Juli
2022
wollen
IG
Metall
und
Arbeitgeber
einen
Tarifvertrag
für
Dual
Studierende
vorlegen,
im
Saarland
Ende
Oktober.